Seit das neuartige Coronavirus 2019-NCOV Ende Dezember erstmals in der chinesischen Großstadt Wuhan auftrat, hat es sich in der Stadt und im Umkreis von Wuhan rasant verbreitet.
An Silvester 2019 vermelden chinesische Behörden erstmals das gehäufte Auftreten von Lungenentzündungen in Wuhan. Der Auslöser ist unbekannt, es besteht der Verdacht eines Zusammenhangs mit einem örtlichen Fischmarkt.
Schon am 5. Januar 2020 gibt es 59 bestätigte Pneumoniefälle in Wuhan, vier Tage später können chinesische Forscher vermelden, dass es in 19 der Erkrankungsfälle einen neuen, bisher unbekannten Virus als Auslöser gibt: ein neuartiges Coronavirus.
Die Zahl der Erkrankungsfälle steigt weiter an und am 16. Januar gibt es erste Fälle im asiatischen Ausland. Alle Erkrankten hielten sich vor Auftritt der Symptome in Wuhan auf.
Seit dem 23. Januar 2020 ist Wuhan praktisch von der Außenwelt abgeschottet. Die ganze Stadt steht unter Quarantäne, Bewohner sollen die Millionenstadt Wuhan nicht mehr verlassen. Die Flug-, Bahn- oder Fernbusverbindungen in die Stadt sind gestoppt.
Die Einwohner dürfen nur noch mit Atemschutzmasken in die Öffentlichkeit.
Mittlerweile gelten diese Maßnahmen für ein Dutzend weitere Großstädte in der Region. Damit stehen mittlerweile rund 56 Millionen Menschen in China unter Quarantäne.
Obwohl viele Maßnahmen getroffen wurden, um das Virus an der Weiterverbreitung zu hindern, hat es sich doch ausbreiten können und tritt mittlerweile auch in anderen Ländern auf.
Deshalb raten nun tagtäglich immer mehr Länder ihren Bürgern, Reise nach China abzusagen.
Es gibt auch Länder, die zurzeit keine Reisen mehr nach China anbieten, so zum Beispiel Russland. Hier arbeiten die Touristik-Firmen zudem daran, Urlauber, die sich in China befinden, nach Hause zu bringen.
Auch das US-Außenministerium rät von Reisen in die Volkrepublik China ab.
Der Deutsche Reiseverband DRV ist derzeit noch nicht in Sorge wegen Reisen nach China und sieht die Situation gelassen. Da im Moment wegen der kalten Temperaturen China kein Top-Reiseziel sei, sei der DRV noch nicht in größerer Sorge.
Die Saison für China-Reisen beginnt erst etwa Mitte April, so eine Sprecherin des DRV.
Der Verband richtet sich nach den Empfehlungen der WHO und des Auswärtigen Amtes sowie des Robert-Koch-Institutes.
Zudem ist China für deutsche Reiseveranstalter eher ein kleiner Markt und gut 65% aller Chinareisenden aus Deutschland sind Geschäftsreisende. Dagegen ist Deutschland ein beliebtes Reiseziel für Chinesen. Die chinesische Regierung hat derzeit den Verkauf von Pauschalflügen untersagt. Das gilt auch für Pauschalflüge ins Ausland.
Deutsche Pauschalurlauber, die jetzt in China unterwegs sind oder zeitnah eine Reise planen, müssen auf jeden Fall damit rechnen, dass viele Attraktionen zurzeit geschlossen sind. So darf im Moment die Verbotene Stadt in Peking nicht besucht werden.
Auch der Reiseverkehr in China selbst ist stark eingeschränkt.
Daher ist es ratsam, eine geplante Reise nach China nicht anzutreten.
Bei seinem Reiseveranstalter kann sich der Reisende erkundigen, wie man seine China reisen absagen oder kostenlos umbuchen kann.
Dazu gibt es eine klare Rechtslage. Hat man eine Pauschalreise gebucht und der Höhepunkt der Reise fällt aus, dann darf der Kunde kostenlos von der Reise zurücktreten.
Dieser Fall tritt in China gerade ein, wenn im Rahmen der Pauschalreise die Verbotene Stadt oder auch der berühmte Mauerabschnitt von Babading (der ebenfalls gesperrt ist) nicht besucht werden können.
Muss nur die Route geändert werden oder fallen nur einige Programmpunkte weg, steht dem Kunden nicht die Stornierung der gesamten Reise zu. Wohl aber hat er Anrecht auf eine Preisminderung.
Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa allerdings reagiert auf die Gesundheitslage in China.
Diese Änderungen erfolgen auf Anordnung der chinesischen Behörden. Kunden der Lufthansa können ihre China reisen absagen und kostenlose Flüge von und nach China stornieren. Einzig Flüge nach und von Hong Kong sind davon ausgenommen.
Anrecht auf eine Stornierung haben Passagiere, die ein Ticket für Flüge in der Zeit vom 24. Januar bis zum 23. Februar gebucht haben.